Biographie

Marga Grunberg

Niederlande

Teilen

Marga Grunberg war eine 17-jährige jüdische Geflüchtete aus Deutschland. In den Niederlanden schloss sie sich dem Widerstand an, verteilte falsche Papiere, half Menschen unterzutauchen und Fluchtwege nach Frankreich einzurichten.

Wegen des Antisemitismus in Hitler Deutschland floh Marga Grunberg 1934 mit ihrer Familie in die Niederlande. Als die Niederlande 1940 besetzt wurden, wurde eine antijüdische Maßnahme nach der anderen eingeführt.

Ab 1941 musste Marga eine separate jüdische Schule besuchen, und wie für alle Juden wurde ein großes "J" in ihren Personalausweis gestempelt. Ab 1942 musste sie einen Davidstern auf ihrer Kleidung tragen. "Im Juni 1942 begannen die Razzien und Deportationen. Als ich in der Nähe meines Hauses die Straße entlangging, kam plötzlich ein Razzia-Wagen, um Juden abzuholen." Mit der Hilfe eines Fremden gelang Marga die Flucht. "Aber von diesem bangen Moment an beschloss ich, eine neue Identität anzunehmen und färbte mir die Haare blond."

Über Piet Landweer, den Leiter des Amsterdamer Standesamtes, erhielt sie eine falsche Identitätskarte, indem sie ihren Ausweis als verloren meldete. Er stellte ihr einen neuen Ausweis ohne das erforderliche "J" aus. Marga entfernte auch den Davidstern von ihrer Kleidung.

Piet und Marga begannen, zusammenzuarbeiten. Piet Landweer stellte falsche Personalausweise mit den persönlichen Daten verstorbener Amsterdamer Bürger aus. Nach einem Angriff des Widerstands auf das Amsterdamer Standesamt im März 1943 wurde dies etwas einfacher: Das Chaos bot mehr Möglichkeiten, Dokumente zu fälschen. Margas Aufgabe war es, gefälschte Papiere zu verteilen, Unterkünfte für Untergetauchte zu finden und sie mit Bezugsscheinen zu versorgen.

Marga lebte mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in Amsterdam in der Wohnung über einer Nazi-Sympathisantin. "Sie hat uns mehrmals das Leben gerettet, ohne es selbst zu wissen. Als zum Beispiel Häuser in unserer Straße durchsucht wurden, öffnete sie die Tür und sagte, dass in ihrem Haus nur Pro-Nazis wohnten. In der Höhle des Löwen ist man am sichersten." In der Wohnung boten Marga und ihr Bruder Manfred Unterschlupf und organisierten einen Fluchtweg nach Frankreich.

Marga überlebte den Krieg. Piet Landweer wurde verhaftet und zusammen mit fünf Kollegen im Sommer 1944 hingerichtet.