Biographie

Tatjana Barbakoff

Deutschland

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Tatjana Barbakoff war für ihre Ausstrahlung, ihre farbenfrohen Kostüme und ihre Aufführungen russischer und chinesischer Tänze mit Illustrationen zeitgenössischer Mode bekannt. Ihr charakteristischer Tanzstil und ihre eigenwillige Schönheit machten sie berühmt. Heute erinnert ein Stolperstein vor dem Renaissance Theater in Berlin-Charlottenburg an Tatjana Barbakoff, Tänzerin und Opfer des Holocaust.

Tatjana Barbakoff wurde als Cilly Edelberg im August 1899 in Lettland geboren. Sie entstammte einer jüdischen Familie mit russischen und chinesischen Wurzeln. Bereits in jungen Jahren trat Barbakoff als Tänzerin auf. Aufgrund ihrer Herkunft und ihrer bevorzugten Tanzstile schrieb man ihr eine exotische Aura zu.

Während des Ersten Weltkriegs lernte Barbakoff den deutschen Offizier Georg Waldmann kennen und folgte ihm 1918 nach Deutschland, wo sie ihn später heiratete. In den darauffolgenden Jahren erlangte das Paar unter den Pseudonymen Tatjana Barbakoff und Marcel Boissier Bekanntheit als Künstlerpaar. Gemeinsam reisten sie durch Deutschland und traten in Städten wie Frankfurt, Düsseldorf und Berlin auf. Im Jahr 1925 ließ sich das Paar in Berlin nieder. Ihren endgültigen Durchbruch feierte Barbakoff mit dem „Berliner Tanzabend“. Sie trennte sich von Boissier und verliebte sich in den Künstler Gert Wollheim.

Nach der Machtergreifung der Nazis im Jahr 1933 galt Wollheims Kunst als „entartet“. Das Paar zog nach Frankreich, wo Wollheim den Freien Deutschen Künstlerverband gründete, während Barbakoff ihre Tanzkarriere fortsetzte. Sie genossen ihre Freiheit und Sicherheit, bis sie 1940 nach dem Einmarsch der Nazis in Frankreich festgenommen wurden.

Nach einiger Zeit kamen beide frei. Aus Angst vor weiteren Verhaftungen floh das Paar nach Nizza, was jedoch vergeblich war. Im Januar 1944 wurde Barbakoff von der Gestapo gefangen genommen und in ein Lager in Drancy überführt. Im Februar desselben Jahres wurde sie nach Auschwitz deportiert und direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet.