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Terror durch das Einsatzkommando in Steenwijk

Niederlande

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Nach der Befreiung der südlichen Niederlande Anfang September 1944 konzentrierten die deutschen Besatzer ihre Bemühungen auf die entschlossene Verteidigung des verbleibenden Gebiets nördlich der großen Flüsse. Zu diesem Zweck wurden in den nördlichen und östlichen Provinzen Einsatzkommandos stationiert. Ein Kommando war in der Johan-van-den-Kornput-Kaserne in Steenwijk stationiert, wo es eine brutale Terrorherrschaft ausübte. Es wurden Razzien durchgeführt, und jeder, der verdächtigt wurde, sich aktiv oder passiv am Widerstand zu beteiligen, wurde verhaftet und/oder auf der Stelle hingerichtet.

Im September 1944 bezog ein Einsatzkommando unter der Führung des SS-Offiziers Kurt Stiller Quartier in der Johan-van-den-Kornput-Kaserne. Diese Einheit hatte bereits eine Spur von Tod und Zerstörung in Osteuropa und Nordfrankreich hinterlassen. Ihr Auftrag bestand darin, Sabotage und Spionage in den nördlichen Niederlanden auszumerzen und damit auf eine wachsende lokale Widerstandsbewegung zu reagieren.

Als der Krieg in seine Endphase eintrat, schlossen sich immer mehr Menschen aus den umliegenden Dörfern dem Widerstand an. Dies löste eine düstere und gewalttätige Phase aus, in der das deutsche Einsatzkommando und seine holländischen Kollaborateure in einem letzten Versuch, die Kontrolle zu behalten, gegen lokale Persönlichkeiten vorgingen.

SS-Hauptsturmführer Kurt Stiller

Am Donnerstagabend, dem 14. September 1944, versammelten sich etwa 15 Personen in der NSB-Zentrale am Meppelerweg in Steenwijk. Das Treffen war von SS-Hauptsturmführer Kurt Stiller einberufen worden, der wenige Tage zuvor in Steenwijk eingetroffen war. Sein Ziel war es, zusammen mit seinem Einsatzkommando, das aus Deutschen, Ungarn, Rumänen und Belgiern bestand, Informationen über Untergetauchte und Mitglieder des örtlichen Widerstands zu sammeln.

Zu den Teilnehmern des Treffens gehörten der NSB-Bürgermeister von Steenwijk, J.P. de Lang, sowie lokale NSB-Führer. Das Einsatzkommando stammte ursprünglich aus Nordfrankreich, wo es für die Ermordung und Folterung vieler Widerstandskämpfer verantwortlich gewesen war. Mehrere dieser Männer kannten sich seit 1941, als sie in Russland tätig waren und Juden hinrichteten.

Exekutionen

Das brutale Vorgehen der Gruppe führte zur Hinrichtung von neun Personen innerhalb weniger Wochen nach ihrer Ankunft in Steenwijk. Darunter waren auch die sechs Männer, die am 13. Oktober 1944 in Kallenkote erschossen wurden. Sie wurden willkürlich als Gefangene ausgewählt und ohne Gerichtsverfahren als eine Art Vergeltungsmaßnahme hingerichtet.

In den folgenden Monaten wurden von diesem Einsatzkommando weitere Hinrichtungen in der Region durchgeführt. Eine der ermordeten Personen war Renze de Ruiter aus Achterbuurt (heute Witte Paarden).

Adresse

8331 DB Steenwijk, the Netherlands