Die Operation begann am 15. April 1945. Die kanadischen Einheiten verließen ihre Aufmarschgebiete in der Nähe von Arnheim und rückten über Städte wie Otterlo, Barneveld und Voorthuizen nach Nordwesten vor. Generalmajor Bert Hoffmeister, der Kommandeur der 5. Panzerdivision, betonte, wie wichtig Schnelligkeit sei. Nachrichtendienstliche Berichte wiesen darauf hin, dass die deutschen Streitkräfte in diesem Gebiet schwach waren - sie waren schlecht ausgerüstet, zersplittert und hatten keine gepanzerte Unterstützung.

Panzer der British Columbia Dragoons und der Lord Strathcona's Horse führten den Angriff durch Wälder, über sandige Bergrücken und in niederländische Städte. Der deutsche Widerstand war zunächst nur sporadisch, doch als sich die Kanadier wichtigen Rückzugsrouten näherten, auf die sich die deutschen Truppen verließen, intensivierten sich die Kämpfe. In der Gegend von Voorthuizen sahen sich die kanadischen Truppen mit Minen, sumpfigem Gelände und immer heftigerem deutschen Widerstand konfrontiert, aber sie setzten ihren Weg fort.

In der Nacht vom 16. auf den 17. April kam es in dem Dorf Otterlo zu einem dramatischen Zusammenstoß. Von den deutschen Streitkräften unbemerkt, befand sich in dem Dorf nun das Divisionshauptquartier der 5. Panzerdivision. Zwischen 600 und 900 verzweifelte deutsche Soldaten versuchten in einem chaotischen nächtlichen Angriff, das Dorf zu durchbrechen. Was folgte, war ein erbitterter und verwirrender Kampf in der Dunkelheit. Kanadische Infanteristen des Irish Regiment of Canada, Artilleristen und sogar Angestellte und Stabsoffiziere griffen zu den Gewehren, um das Hauptquartier zu verteidigen.

Unterstützt von Panzern und Flammenwerfern, hielten die Kanadier ihre Stellung. Bis zum Morgengrauen wurden über 300 deutsche Soldaten getötet und viele weitere gefangen genommen oder verwundet. Die so genannte "Schlacht von Otterlo" wurde zu einer der letzten großen Nachtaktionen des Feldzugs in den Niederlanden und war eine deutliche Erinnerung daran, dass der Krieg auch in seinen letzten Tagen noch tödlich war.

Nach Otterlo nahm die Operation wieder an Fahrt auf. Kanadische Panzerverbände stießen in Richtung Putten vor und erreichten schließlich das Ufer des IJsselmeers. Die deutschen Fallschirmjäger leisteten auf dem Weg dorthin erbitterten Widerstand, aber die Kanadier erhielten entscheidende Hilfe vom niederländischen Widerstand, der ihnen Informationen lieferte, die Truppen auf sichere Routen führte und in einigen Fällen sogar an ihrer Seite kämpfte.

Am 18. April befreiten die kanadischen Truppen sowohl Putten als auch Harderwijk. Eine Handvoll deutscher Einheiten versuchte, mit Booten über das IJsselmeer zu entkommen, doch viele wurden durch Maschinengewehrfeuer oder sogar durch direkte Treffer kanadischer Panzergranaten abgefangen. Der Fluchtweg war versperrt.

In nur vier Tagen hatte die 5. kanadische Panzerdivision ein riesiges Gebiet abgedeckt, Tausende von deutschen Truppen gefangen genommen und wichtige Rückzugswege des Feindes abgeschnitten. Die Verluste unter der Zivilbevölkerung hielten sich in Grenzen, und die kanadischen Verluste blieben dank der raschen Bewegung und der engen Zusammenarbeit mit dem niederländischen Untergrund relativ gering.

Am 19. April 1945 übergaben die Kanadier die befreite Region an die 1. kanadische Division. Die Operation Cleanser war abgeschlossen. Sie markierte einen Wendepunkt in der Kampagne zur Befreiung der nördlichen Niederlande und versetzte der sich zurückziehenden deutschen Armee einen entscheidenden Schlag. Der Weg zur vollständigen Befreiung war nun frei.