Frankreich
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Am 30. August 1944 wurde die Stadt Rouen von der deutschen Besatzung befreit. Nachdem die kanadische 9. Infanteriebrigade die Seine überquert hatte, zog sie unter dem Jubel der Zivilbevölkerung in die Stadt ein.
Um 06:30 Uhr erhielten die kanadischen Einheiten den Befehl, auf Rouen vorzurücken. Es war nicht bekannt, ob sich die abziehenden deutschen Einheiten noch in der Stadt befanden.
Die Stormont, Dundas und Glengarry Highlanders rückten mit Unterstützung der Highland Light Infantry am Ostufer der Seine in die Stadt vor. Es dauerte nicht lange, bis Zivilistinnen und Zivilisten deutsche Soldaten meldeten, die den Fluss weiter nördlich überquerten. Diesem Hinweis wurde schnell Folge geleistet, und so wurden 100 deutsche Soldaten entdeckt und viele von ihnen getötet.
Der Vormarsch in Rouen ging weiter, und immer mehr Teile der Bevölkerung versammelten sich in den Straßen, um die kanadischen Truppen zu begrüßen, die zunächst von einem frostigen Empfang ausgingen. Sie hatten Klagen über die Bombardierung der Stadt durch die Royal Air Force erhalten.
Die Stimmung der meisten Bewohnerinnen und Bewohner war jedoch ganz anders, als sich die Soldaten dem Stadtplatz näherten. Tausende von jubelnden Menschen befanden sich auf den Straßen - ein "typischer" Zeitungsempfang. Die Menschen waren von Freude überwältigt, lachten, jubelten, weinten und schüttelten Hände. Es gab aufgeregte Zivilistinnen und Zivilisten, die die Soldaten umarmen und auf die Wange küssen wollten, als sie durch die Stadt zogen. Die Soldaten berichteten, dass sie überall, wo sie hinkamen, von jubelnden Menschenmengen angehalten wurden.
Der führende Spähwagen, der endlich den Hauptplatz verlassen konnte und sich in Richtung Norden bewegte, wurde als ein Wagen beschrieben, der eher einer Maifeier als einem Militärfahrzeug ähnelte. Er wurde von den Zuschauerinnen und Zuschauern mit Blumen bedeckt.
Die Erinnerung an die deutsche Besatzung lenkte die Aufmerksamkeit einiger Menschen auf den Marsch durch die Stadt zum Hauptgefängnis, das als Kollaborationsgefängnis für die deutschen Streitkräfte galt. Diese Szene wiederholte sich nach der Befreiung in vielen Städten Frankreichs.
Auf dem Platz erschienen sogar sechs alliierte Flieger, ein Brite, ein Neuseeländer und vier Amerikaner, die über dem Gebiet abgeschossen worden waren, aber der deutschen Gefangennahme entgingen. Auch sie durften endlich nach vorne kommen und sich zu ihren Einheiten zurückbringen lassen.
Zivilistinnen und Zivilisten meldeten sich, darunter auch Widerstandskämpfer, die den kanadischen Einheiten beim Vormarsch helfen wollten. Sie boten Informationen darüber an, wo ihrer Meinung nach die deutschen Einheiten noch in Stellung waren. Ein Franzose meldete sich mit Karten, auf denen die deutschen Minenfelder in Dieppe eingezeichnet waren. Die kanadische Armee stellte fest : "Das Spektakel, das wir heute erlebt haben, lässt keinen Zweifel an der Rechtschaffenheit unserer Sache.".
Adresse
Place du General de Gaulle