Die Place Alphonse Noël erinnert an eine der intensivsten und tragischsten Gefechte des D-Day - die Schlacht von Tailleville - und ist ein ergreifendes Mahnmal. Der Platz in der Nähe des Bauernhofs Cassigneul in der Normandie markiert den Ort, an dem kanadische Soldaten des North Shore (New Brunswick) Regiments am 6. Juni 1944 heftig kämpften.

Nach der Landung in St. Aubin-sur-Mer stießen die North Shores landeinwärts in Richtung Tailleville vor, wobei sie vermutlich den Artilleriebeschuss auf den Strand richteten. Die C-Kompanie führte den Angriff unter schwerem Feuer an, und die ersten Patrouillen meldeten das Dorf als geräumt. Doch die Deutschen hatten Tunnels angelegt, um der Entdeckung zu entgehen, und eine tödliche Falle vorbereitet.

Bei der zweiten Aufklärungsmission führte Major John Archibald MacNaughton, der für seine Führungsqualitäten geschätzt wurde und an diesem Tag bereits verwundet worden war, die A-Kompanie nach Tailleville. Am Eingang eines Bauernhofs eröffnete ein deutsches Maschinengewehr das Feuer und tötete MacNaughton, Private Harold Daley und Private Arthur Strang und verwundete weitere Soldaten.

Inmitten des Chaos erhielt Alphonse Noël den Befehl, mit seiner Bren Gun Deckung zu geben. Durch sein Handeln konnte er verwundete Kameraden retten, obwohl er durch einen Heckenschützen und eine Granate schwer verletzt wurde. Verstärkung vom Fort Garry Horse und ein weiterer Zug der C-Kompanie überwältigen schließlich die Verteidiger und sichern Tailleville bis 21:00 Uhr. Das Dorf entpuppte sich als Hauptquartier des deutschen 736. Regiments, 2. Bataillon, und seine Einnahme beendete den verheerenden Beschuss des Strandes.

Félix Cassigneul, der damalige Bürgermeister von Tailleville und Sohn eines Anwohners, stiftete ein Denkmal an der Stelle, an der sich die heftigsten Momente der Schlacht abgespielt hatten. Im Juni 2004, zum 60. Jahrestag des D-Day, wurde eine Gedenktafel enthüllt und der Platz in Place Alphonse Noël umbenannt.

Alphonse Noël, damals 82 Jahre alt, nahm mit seiner Familie und dem Veteranen Arthur Haché an der Zeremonie teil. Das Denkmal steht nicht nur in seinem Namen, sondern auch zur Erinnerung an den Mut, die Aufopferung und die Befreiung, die das North Shore Regiment an diesem Tag brachte.