Festung

Die Einnahme der Kaps

Frankreich

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Als die kanadischen Streitkräfte im September 1944 entlang der französischen Küste vorrückten, sahen sie sich einer entscheidenden Herausforderung gegenüber: der Neutralisierung der deutschen schweren Artillerie bei Cap Gris-Nez und Cap Blanc-Nez. Diese Küstenbatterien bedrohten die alliierten Marineoperationen und Nachschubwege. Nach einem schnellen, aber intensiven Angriff wurden am 29. September die letzten deutschen Geschütze ausgeschaltet und die Kontrolle über die Straße von Dover gesichert.

Während die Kanadier zur Einnahme von Boulogne-sur-Mer und Calais vorstießen, zeichnete sich ein weiteres strategisches Ziel ab: die schweren Küstenartillerie-Batterien am Cap Gris-Nez und Cap Blanc-Nez. Diese mächtigen, von den Deutschen betriebenen Geschütze stellten eine erhebliche Bedrohung sowohl für die ins Landesinnere vorrückenden alliierten Streitkräfte als auch für die den Ärmelkanal durchquerenden Seekonvois dar. Die Batterien hatten lange Zeit den britischen Hafen von Dover bombardiert und konnten Schiffe angreifen, die die alliierten Streitkräfte in Frankreich versorgten.

Die Operation zur Einnahme dieser Stellungen begann am 25. September 1944. Das erste Ziel war Cap Blanc-Nez, wo die verteidigenden deutschen Truppen bereits unter starker Dehydrierung und niedriger Moral litten. Der schnell und präzise durchgeführte kanadische Angriff erzwang eine schnelle Kapitulation.

Am nächsten Tag richteten die Kanadier ihre Aufmerksamkeit auf die Lindemann-Batterie, eine beeindruckende Artilleriestellung in der Nähe von Sangatte. Diese Batterie, die nach dem deutschen Admiral Erich Lindemann benannt war, beherbergte massive Marinegeschütze, die auf Eisenbahnschienen montiert waren. Das Regiment de la Chaudière, das von Spezialpanzern und schwerer Artillerie unterstützt wurde, führte den Angriff an. Angesichts der überwältigenden Feuerkraft und der schwindenden Vorräte kapitulierte die deutsche Garnison, ohne eine ernsthafte Verteidigung aufzubauen.

Am 29. September konzentrierte man sich schließlich auf Cap Gris-Nez, die letzte noch einsatzfähige Artilleriestellung. Dieser Standort beherbergte elf großkalibrige Geschütze, die weit in den Ärmelkanal hinein treffen konnten. Das Gebiet war stark vermint, was den Angriff zusätzlich erschwerte. Nach anhaltendem Artilleriebeschuss und koordinierten Angriffen der kanadischen Infanterie kapitulierten die verbliebenen deutschen Truppen jedoch und beendeten damit ihre langjährige Bedrohung der alliierten Operationen.

Mit der Eroberung dieser strategischen Stellungen beseitigten die Kanadier nicht nur ein wichtiges militärisches Hindernis, sondern gewährleisteten auch die Sicherheit der alliierten Nachschubkonvois, die den Ärmelkanal überquerten. Die Ausschaltung dieser Batterien war ein Schlüsselmoment für den endgültigen Vorstoß nach Belgien und die Befreiung Westeuropas.

Adresse

Sent. du Blanc Nez, 62231 Sangatte, France