Frankreich
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Der Gemeindefriedhof St. Sever und seine Erweiterung beherbergen Gräber, die von der Kriegsgräberkommission des Commonwealth (CWGC) gepflegt und instand gehalten werden. Insgesamt befinden sich dort 8.674 Gräber von Gefallenen beider Weltkriege.
Die Bestattungen durch die Kriegsgräberkommission des Commonwealth auf dem Gemeindefriedhof St. Sever begannen bereits im Ersten Weltkrieg. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 meldeten sich viele Kanadier freiwillig zum Dienst für das Commonwealth, und die Stadt Rouen wurde erneut vom Kriegsgeschehen betroffen. Insgesamt befinden sich auf dem Friedhof 314 Gräber aus dem Zweiten Weltkrieg. Einige davon gehören Kriegsgefangenen, die in Lazaretten von Rouen an ihren Verwundungen starben und hier beigesetzt wurden.
Neun der hier bestatteten Soldaten sind Kanadier, die im Zweiten Weltkrieg fielen. Die Stadt Rouen wurde am 30. August 1944 von kanadischen Truppen befreit.
Flight Sergeant Coon und Pilot Officer O’Neil von der Royal Canadian Air Force, aus dem 582. Geschwader, kamen am 4. Mai 1944 ums Leben. Sie waren vom RAF Little Staughton in Oxford (Großbritannien) gestartet. Ziel ihrer Mission war die Bombardierung eines Luftwaffen-Flugplatzes bei Montdidier (Frankreich). Ihr Lancaster-Bomber wurde abgeschossen und stürzte bei Beaulieu-lès-Fontaines ab – sechs der sieben Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.
Pilot Officer Carlson und Pilot Officer MacKay, ebenfalls von der Royal Canadian Air Force, aus dem 138. Geschwader, führten am 8. Juni 1944 einen Spezialeinsatz für die Special Operations Executive (SOE) durch. Sie starteten mit ihrem Halifax-Bomber vom RAF Tempsford (Großbritannien) im Rahmen der „Operation Donald 26“ zu einem Ziel in Frankreich. Die Maschine stürzte in der Nähe von Doudeville ab. Die Besatzungsmitglieder wurden zunächst vor Ort beigesetzt und später auf den Friedhof St. Sever umgebettet.
Pilot Officer Brett und Flight Sergeant Batt aus dem 226. Geschwader der RCAF erhielten am 18. August 1944 den Auftrag, die Bodentruppen bei Bernay durch das Abwerfen von Leuchtzeichen zu unterstützen. Während dieses Einsatzes wurde ihr Mitchell-Bomber abgeschossen. Brett und Batt kamen ums Leben, während die beiden anderen Besatzungsmitglieder sich retten konnten.
Im Februar 1949 wurde den Familien der beiden Gefallenen ein Foto des Grabes zugesandt. In einem Begleitschreiben wurde ihnen mitgeteilt, wo ihre Angehörigen bestattet wurden, und ihnen versichert, dass die Kriegsgräberkommission des Commonwealth das Grab für immer pflegen werde – in der Hoffnung, ihnen so ein wenig Trost zu spenden.