Geschichte

Die letzten Scharmützel in Harlingen

Niederlande

Lesezeichen

Teilen

Routenplaner

Die letzten Scharmützel bei der Befreiung Harlingens fanden auf dem Auktionsgelände in der Spoorstraat und im MAZa-Komplex am Kimswerderweg statt. Ein Zwischenfall mit einem Flammenwerfer brach den Widerstand der deutschen soldaten.

Im Jahr 1941 baute eine Harlinger Baufirma im Auftrag der Deutschen eine Geschützreparaturwerkstatt für die deutsche Marine (Marine-Flakabteilung 246) am Kimswerderweg in Harlingen. Dieses so genannte MAZa-Gebäude (Marine Artillerie Zeugambt) wurde im „Heimatstil“, einem ländlichen Baustil, entworfen. Dieser Baustil bezieht sich auf traditionelle landwirtschaftliche Gebäude in Deutschland. Die deutsche Besatzungsmacht verwendete diesen Stil, um militärische Anlagen aus der Luft zu tarnen. Die Wehrmacht nannte diesen Komplex die „Siemens-Werkstätte“. 

Am 17. April 1945 um 04:30 Uhr hatten die kanadischen Truppen die Stadt in der Hand, Scharmützel gab es nur auf dem Auktionsgelände an der Spoorstraat, hier an der MAZa. Etwa 60 deutsche Soldaten hatten sich in dem Gebäude verschanzt.  

Ein kleiner Zwischenfall änderte schnell die starre Haltung der deutschen Einheiten. Beim Nachfüllen eines Wasp-Flammenwerfers drückte jemand in Sichtweite der deutschen Stellungen unerwartet den Abzug, woraufhin Flammen heraussprangen. Die Deutschen zögerten nicht länger und ergaben sich nach 11:00 Uhr den Kanadiern. 

Bei der Befreiung Harlingens wurden mindestens neun deutsche Soldaten getötet und etwa 400 gefangen genommen. Auf kanadischer Seite wurden nur zwei leicht verwundet. 

Seit 2014 bietet dieser renovierte Komplex 14 Einrichtungen für betreutes Wohnen für Menschen, die dadurch unabhängig in ihren Wohnungen leben können. 

Adresse

Kimswerdeweg, Harlingen, Nederland