Deutschland
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Die Operation 'DUCK', die Ende April 1945 gestartet wurde, war eine entscheidende Offensive der kanadischen Streitkräfte zur Einnahme der Stadt Leer und zur Errichtung eines Brückenkopfs über die Ems. Diese Operation ebnete den Weg für die abschließende Phase des Zweiten Weltkriegs in Europa.
Der Angriff auf die deutsche Ortschaft Loga
Am 30. April 1945 begann das 1. Bataillon des Canadian Scottish Regiment seinen Angriff auf Loga, ein Dorf in der Nähe von Leer im nordwestlichen Deutschland. Eine Kompanie rückte entlang der Kleinen Allee (der höher gelegenen Straße) vor, während eine weitere Kompanie die Evenburgallee (die tiefer gelegene Straße) nahm. Die übrigen Kompanien folgten kurz darauf. Trotz vorheriger starker Artilleriebeschüsse war der deutsche Widerstand schwach, sodass die kanadischen Truppen relativ zügig vorankamen.
Zeitgleich befanden sich Einheiten der Royal Winnipeg Rifles nördlich von Loga und nahmen 35 deutsche Soldaten gefangen, darunter auch Mitglieder einer Artillerieeinheit. Dies ermöglichte es den Regina Rifles, südlich des Flusses vorzurücken und weitere Gebiete zu säubern. Ihre Aufgabe war es, wichtige Verkehrswege für die 1. Polnische Panzerdivision zu sichern, die diese für die Ausweitung des Brückenkopfes nutzen sollte.
Säuberung des Gebiets südlich von Loga
Die Regina Rifles rückten mit zwei Kompanien in südlicher Richtung vor. Die D-Kompanie, angeführt von Major Dick Roberts, traf auf vereinzelten Widerstand, konnte das Gebiet jedoch weitgehend ohne größere Schwierigkeiten sichern. Die A-Kompanie führte eine Säuberungsaktion südöstlich von Loga durch. In einer deutschen Kaserne setzten die Kanadier Flammenwerfer ein, um die Verteidiger zu vertreiben. Die verbliebenen deutschen Soldaten ergaben sich. Insgesamt wurden über 250 deutsche Soldaten gefangen genommen, während 19 kanadische Soldaten verwundet wurden. Der Erfolg dieser Aktion markierte einen Wendepunkt in der Operation und zeigte die effektive Koordination und Schlagkraft der kanadischen Einheiten bei der raschen Ausschaltung verbliebener Widerstandsnester.
Bis zum 1. Mai 1945 hatten die kanadischen Streitkräfte das Gebiet zwischen der Eisenbahnlinie und Loga vollständig gesäubert. Dieser Erfolg sicherte wichtige strategische Positionen und ebnete den Weg für den weiteren Vormarsch in Richtung Aurich und Emden – Ziele, die allerdings vor dem Eintreffen der Truppen kampflos aufgegeben wurden.
Am 3. Mai um 17:00 Uhr erreichte die kanadischen Einheiten die Anweisung, keine offensiven Operationen mehr durchzuführen, die weitere Verluste verursachen könnten. Um 21:00 Uhr berichtete die BBC, dass alle deutschen Streitkräfte an der Front der 21. Armeegruppe bedingungslos kapituliert hätten – mit Wirkung zum 5. Mai 1945 um 08:00 Uhr.
Am Morgen des 5. Mai erlebten die North Nova Scotia Highlanders eine ungewöhnliche Szene: Als eine ihrer Kompanien erwachte, marschierte eine komplette deutsche Kompanie direkt an ihrem Lager vorbei. Die Köche und Offiziere beobachteten erstaunt, wie die deutschen Soldaten ohne jeglichen Widerstand vorbeizogen – ein symbolträchtiger Moment, der das Ende der Kampfhandlungen in der Region markierte.