Die Ausstellungen des Bunkermuseums legen den Schwerpunkt auf die vielfältigen und oft tragischen Erfahrungen der vom Krieg betroffenen Menschen und schaffen damit einen Ort der Reflexion und des Verstehens. Der authentische Schauplatz – ein echter Kriegsbunker – verleiht dem Besuch eine eindringliche Unmittelbarkeit und verdeutlicht die Schrecken des Krieges, während zugleich wichtige historische Zusammenhänge vermittelt werden.

Emden, eine Stadt, die im Zweiten Weltkrieg enorme Zerstörungen erlitt, erlebte ihren dunkelsten Tag am 6. September 1944: An diesem Tag wurden über 78 % der Gebäude zerstört, darunter auch das gesamte historische Stadtzentrum. Trotz dieser massiven Zerstörung blieb die Zahl der Todesopfer relativ gering – dank der zahlreichen Bunker, die der Bevölkerung Schutz boten. Dieses besondere Kapitel der Emder Geschichte war der Anstoß zur Gründung des Bunkermuseums, das zukünftigen Generationen die lebensrettende Bedeutung dieser Schutzräume näherbringen soll.

Das Museum wurde im März 1994 von der gemeinnützigen Organisation Bunkermuseum e.V. gegründet. Der Auftrag des Vereins geht über die bloße Darstellung historischer Ereignisse hinaus: Ziel ist es, die Entstehung des Nationalsozialismus, die Zerstörung des Zweiten Weltkriegs und die Widerstandskraft der Emder Bevölkerung zu dokumentieren und zur Diskussion zu stellen. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen regt das Museum Besucherinnen und Besucher dazu an, über die Folgen von Krieg nachzudenken und sich mit seinem Vermächtnis kritisch auseinanderzusetzen.

Das Bunkermuseum ist nicht nur eine Gedenkstätte für jene, die diese schwere Zeit erlebt haben, sondern auch ein Lern- und Erinnerungsort. Die Ausstellungen bieten wertvolle Hintergrundinformationen, schlagen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und fördern ein tieferes Verständnis für die Ereignisse, die die Region geprägt haben.