Niederlande
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Einige Wochen vor der Befreiung der Langstraat zeigen die deutschen Soldaten ihre schlechte Moral. Aber werden sie aufgeben?
Gegenüber dem Café van Heumen (heute Café Landzicht) wird von der deutschen Luftwaffe, vermutlich schon 1941, ein Standortfeuer errichtet. Es soll den deutschen Flugzeugen helfen, vor allem bei schlechtem Wetter und in der Nacht. Der Mast ist von Stacheldraht umgeben und für Zivilisten nicht zugänglich. Dennoch ist er gut sichtbar, denn er steht gegenüber dem Café Van Heumen, einer bekannten Kneipe in der Nähe von Waalwijk. Lange Zeit bleibt es in der unmittelbaren Umgebung ruhig. Das ändert sich Ende September 1944. Inzwischen ist ein Teil von Nordbrabant im Zuge der Operation Market-Garden befreit worden. Immer mehr deutsche Truppen treffen in dem noch besetzten Teil ein, darunter auch Einheiten mit Flugabwehrkanonen, die sogenannte Flak. Dies ist auch in der Nähe des Leuchtturms der Fall.
Insgesamt vierzehn Geschütze der Flak-Abteilung 665 werden Ende September entlang des Winterdeichs von Westeinde in Besoijen bis Labbegat in Capelle in Stellung gebracht. Diese Einheit verbrachte die meiste Zeit der Besetzung im Raum Rotterdam und schoss sogar einige alliierte Bomber ab. Aufgrund des schnellen Vormarsches der Alliierten in Frankreich und Belgien Anfang September wurde die Einheit nach Süden verlegt. Deshalb befinden sie sich jetzt in Nordbrabant. Doch die Soldaten haben wenig Lust, so nah an der Front zu sein. Am Wochenende des 1. Oktober sind sie sturzbetrunken. Sie laufen über den Deich und brüllen 'Wir ergeben uns bald'. Manch ein Bürger, der das hört, denkt: 'Wenn das nur wahr wäre'. Leider wird es bis zum 30. Oktober dauern, bis der Feind endgültig abzieht.