Schlachtfeld

Ein harter Kampf bei Nieuwe Veer

Niederlande

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Nach der erfolgreichen Befreiung von Breda rückten die polnischen Soldaten in Richtung Moerdijk vor, ihrem endgültigen Ziel. Auf halbem Weg mussten sie den kleinen Fluss Mark überqueren. Dann ging alles dramatisch schief.

Die Überfahrt
Am 29. Oktober 1944 wurde die Stadt Breda in der niederländischen Provinz Brabant von der 1. polnischen Panzerdivision unter Generalmajor Stanisław Maczek befreit. Zwei Tage später stürmten die vorderen Einheiten nach Norden in Richtung Moerdijk und den dortigen wichtigen Brücken über den Hollands Diep, der Verbindung zwischen dem Fluss Waal und der Nordsee-Bucht Haringvliet. Doch zunächst mussten die Cromwell-Panzer der Aufklärungsabteilung 10 PSK den Fluss Mark überqueren. Sie versuchten dies bei Nieuwe Veer, südlich von Zevenbergen. Sowohl die nagelneue Straßenbrücke als auch die Eisenbahnbrücke waren dort jedoch gesprengt worden. Man beschloss, das 8. Infanteriebataillon, das den Spitznamen "Bluthemden" (Bloodshirts) trug, in Booten überzusetzen. Am 31. Oktober 1944 war ein kleiner Brückenkopf entstanden. Er musste nun schnell erweitert werden. Doch der Feind, die 245. deutsche Infanteriedivision von Generalleutnant Erwin Sander, machte dem einen Strich durch die Rechnung.

In Zugzwang
Die deutschen Gegenangriffe folgten kurz aufeinander, doch die polnischen Truppen hielten stand. Die deutsche Reaktion war deshalb so heftig, weil die Straße zu den Brücken bei Moerdijk für die zurückweichenden Truppen so lange wie möglich offen gehalten werden musste. In der folgenden Nacht wurde der Brückenkopf über schwimmende Brücken mit acht US-amerikanischen Sherman-Panzern und zwei M-10-Kettenfahrzeugen gestärkt. Am 1. November 1944 gelang es den Polen, den Brückenkopf etwas zu vergrößern, zumindest bis der Feind einen Gegenangriff startete und sie erneut ins Wasser zurückgedrängt wurden.

Der Rückzug
Nachdem ein Sherman-Panzer nach dem anderen ausgeschaltet worden war, wurde um sechs Uhr abends der Beschluss gefasst, den Brückenkopf aufzugeben. Die deutschen Einheiten feuerten mit aller Macht, was den Beschuss zum stärksten seit der Schlacht in der Normandie machte. Gegen Mitternacht waren alle polnischen Truppen wieder am Südufer des Hollands Diep. Sie mussten drei Sherman-Panzer und einen M-10 am anderen Ufer zurücklassen. Der andere M-10 blieb im seichten Wasser zurück, nachdem der Ponton (Schwimmplattform), auf dem er transportiert wurde, versenkt worden war.

Bilanz
Die Schlacht war kurz, aber äußerst heftig, da die deutschen Soldaten Zeit gewonnen hatten. Mehr nicht, denn zwei Tage später überquerten die polnischen Truppen erfolgreich bei Ter Aalst und Oosterhout. Moerdijk fiel schließlich am 9. November in polnische Hände.