Schlachtfeld

Dorst: Ein Dorf das zweimal befreit wurde

Niederlande

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Am 28. Oktober 1944 wurde das Dorf Dorst von der polnischen Gruppe "Dragon" befreit. Doch diese Gruppe zog sich in der Nacht in den Weiler Lijndonk zurück. Das würde sich noch als Fehler erweisen.

Nach Breda
Am Sonntag, den 29. Oktober 1944, bereiteten sich die Einheiten der 1. polnischen Panzerdivision von Generalmajor Stanisław Maczek auf die Befreiung der niederländischen Stadt Breda in der Provinz Brabant vor. Die Panzer sollten von Norden her in die Stadt eindringen. Dieser Teil des Plans musste jedoch verschoben werden, da in Dorst Alarm ausgelöst worden war.

Die deutsche Reaktion
Völlig unerwartet hatte eine große Gruppe von deutschen Truppen der 719. Infanteriedivision einen Gegenangriff aus den Wäldern vom Kadettenlager bis nach Rijen gestartet. Sobald es am 29. Oktober hell wurde, ging Major Andrej Zawiska auf Erkundungstour. Da er weder beim Feind noch bei seinen eigenen Truppen eine Bewegung feststellen konnte, kehrte er nach Lijndonk zurück, um seine Batterie von acht Sechs-Pfünder-Panzerabwehrkanonen abzuholen. Als er zum zweiten Mal in Dorst ankam, bekam er einen großen Schreck: Die feindliche Infanterie war in das Dorf eingedrungen. Den Angreifern gelang es, die ersten drei Brencarrier (leichte Kettenfahrzeuge) zu erbeuten, und Zawiska verlor sein Funkgerät. Der Major war deshalb gezwungen, einen Kurier mit einer eilig gekritzelten Notiz an das Brigadehauptquartier in Lijndonk zu schicken.

Panik
In der Zwischenzeit hatten seine Sechs-Pfünder-Kanonen das Feuer von einem Feldweg aus eröffnet (östlich der heutigen Bavelstraat 11). Der deutsche Gegenangriff konnte gestoppt werden. Aber für wie lange? Den polnischen Verteidigern ging langsam die Munition aus. Zum Glück für Zawiska und seine Männer war Hilfe schon auf dem Weg. Der Lärm der Kämpfe hatte das Hauptquartier darauf aufmerksam gemacht, dass etwas Unerfreuliches im Gange war, und Generalmajor Stanisław Maczek befahl der Gruppe "Dragon" sofort, den Vormarsch nach Breda zu stoppen und stattdessen zurückzukehren und einen Gegenangriff zu starten. Diese Gruppe bestand aus zwei Bataillonen, den 24. Lancers und den 10. Dragoons. Das 1. polnische Panzerregiment sollte sie durch die Einnahme der Kreuzung östlich von Breda unterstützen. Nach ihrer Ankunft an der Kreuzung beschossen ihre Sherman-Panzer die Beobachtungsposten in und um Breda, darunter mehrere Kirchtürme.

Erfolg
Der deutsche Gegenangriff führte zu schweren Kämpfen, aber um 11:00 Uhr gelingt es den polnischen Truppen Dorst zurückzuerobern. Doch damit war die Schlacht noch lange nicht zu Ende, und es dauerte bis zum frühen Nachmittag, bis die Straße von Breda nach Tilburg wieder frei war und sich die deutschen Angreifer endgültig in die Wälder nördlich von Dorst zurückzogen. Am späten Nachmittag konnte der Angriff auf Breda beginnen, und gegen fünf Uhr erreichen die polnischen Panzer ihr Ziel, die Gegend um den Bahnhof. In der Zwischenzeit wurde der Rest der Stadt bereits von der polnischen Infanterie befreit und die Feierlichkeiten anlässlich der Befreiung konnten beginnen.