Geschichte

Warten auf die Befreiung

Niederlande

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Das polnische Jägerbataillon von Podhale marschierte von Alteveer und Nieuwe Pekela nach Zuidbroek. Sie kamen nicht durch Muntendam. So musste das Dorf auf die eigentliche Befreiung warten. Der lokale Widerstand nahm die Sache selbst in die Hand.

Am 13. April hatten die letzten deutschen Besatzer Muntendam verlassen. Sie hatten noch versucht, den polnischen Vormarsch zu stoppen, indem sie die Brücke bei der Ziegelei sprengten. Fünf ankommende Schiffe konnten daraufhin nicht weiterfahren. Die deutschen Truppen versenkten dann auch die Schiffe mit Handgranaten.

Einige Schiffe waren mit Lebensmitteln beladen. Das war ein Geschenk des Himmels für die Muntendamer. Nachdem die Soldaten verschwunden waren, wurden die nicht vollständig versenkten Schiffe geplündert. Mehl, Zucker und Fleisch waren begehrte Güter für die Muntendamer. Der Großteil der Waren wurde jedoch auf Befehl der internen Streitkräfte eingelagert und später so gut wie möglich verteilt.

Die Nachricht, dass Veendam befreit worden war, erreichte auch Muntendam. Die Muntendamer, die gespannt auf die Ankunft der Alliierten warteten, mussten sich jedoch gedulden. Am 14. April beschloss der Ordedienst (OD) daher, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und handelte offen. Die erste Person, die sie festnahmen, war NSB-Bürgermeister Heikens, der sich mit den Worten "Ich habe auf das falsche Pferd gesetzt" ergab. Im Laufe des Tages wurden die meisten NSBer aus Muntendam verhaftet, ebenso wie die so genannten Lüneburger".

Obwohl am 14. April 1945 kein alliierter Soldat in Muntendam zu sehen war, gilt dieser Tag als allgemeiner Tag der Befreiung.

Lüneburger

Am 5. September 1944 ging das Gerücht um, die Alliierten stünden kurz vor der Befreiung der Niederlande. Aus Angst vor rachsüchtigen Landsleuten flohen NSB-Mitglieder und andere Kollaborateure in Massen in die östlichen Niederlande und in die norddeutschen Lande. Dort landeten sie in Bauerndörfern oder kamen in Flüchtlingslagern in der Lüneburger Heide unter.

In den Flüchtlingslagern war die Unterbringung eine echte Tragödie. Als NSB-Führer Mussert sie Ende 1944 besuchte, versprach er ihnen, dass sie bald nach (Nord-)Holland zurückkehren könnten. Ab März 1945 wurden die ersten nach Groningen zurückgeschickt. Auf den Transportlisten wurden sie als "Asoziale" und "Lüneburger" bezeichnet.

Adresse

Kerkstraat 25, 9649 GN Muntendam