Geschichte

Wasser als Waffe 

Niederlande

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Routenplaner

Samstag, 23. September 1944 - Nachts im Cockpit der „V for Vengeance“ ...

"Wie dumm, dass ich beim Abflug am frühen Abend vergessen habe, unser 'V for Vengeance'* laut über den Bordfunk zu loben. Ich lege Wert auf so eine regelmäßige Angewohnheit - ehe man sich versieht, ruft man den Untergang herbei. 

Unser 50. Geschwader wurde in den letzten Monaten eingesetzt, um deutsche Dämme und Deiche zu zerstören und so der deutschen Kriegsindustrie im Ruhrgebiet den Nachschubweg aus den Seehäfen zu versperren. Heute Abend ist unser erklärtes Ziel der Dortmund-Ems-Kanal bei Ladbergen, während ein anderes Geschwader das nahe gelegene Münster bombardieren wird. Ich habe festgestellt, dass ich bei einem solchen taktischen Ziel weniger Emotionen empfinde: Das passt besser zu mir als die Zerstörung der Innenstadt von Münster. 

Bei der Ankunft kam es zu Verspätungen, weil die Vorhut das Ziel noch nicht markiert hatte. Das bedeutete, dass man beim Hin- und Herfliegen in der Dunkelheit vorsichtig sein musste: Ehe man sich versieht, hat man ein anderes Flugzeug getroffen; ich habe zum Beispiel ein aufflackerndes Flugzeug in der Ferne mit einem ersten Leuchtsignal verwechselt ...  

Als der Kanal gegen 22 Uhr im Licht von Fackeln und Leuchtbomben sichtbar wurde, erhielten wir letzte Anweisungen vom Bombenmeister, der uns bei diesem Präzisionsbombardement begleitete.  Dämme zu treffen ist schon schwer genug, aber dieses Mal war ein Aquädukt unser Hauptziel. Ein Volltreffer bedeutet automatisch einen gewaltigen Abfluss von Kanalwasser auf das untere Land.  

Auf dem Rückweg wurde ich durch starke Seitenwinde behindert, die mich zwangen, nach Norden zu fliegen. Als ich nach einer weiteren solchen Böe zur Fluggruppe zurückkehren wollte, wurden wir von einem Nachtjäger beschossen.  Wir verloren ein Triebwerk, und es gab ein heftiges Feuer, das einem den Atem raubte. Die Kommunikation war ausgefallen, aber der Autopilot funktionierte noch. Mit großer Mühe bekamen Harry MacFarlane und Charles Lucas die Tür auf und sprangen hinaus in die Nacht.  

Ich schlängelte mich im immer dichter werdenden Rauch an zwei leblosen Körpern vorbei und schaffte es, mich ins Freie zu werfen. Als ich mich an meinem Fallschirm festhielt, drückte ich ihn immer noch fest zu. Obwohl eine Focke Wulf mehrmals über und unter uns flog, erreichten wir den Boden in einem Stück". 

*) der Name unseres Geräts: das 'V der Unverzeihlichkeit'

Der Pilot Oliver Korpela versteckt sich an verschiedenen Adressen, bevor er "Mac" und Charles im Januar 1945 in den Wäldern bei Raalte wiederfindet. Am 30. März 1945 werden sie Zeugen der Befreiung in Zelhem.  

Text Hugo van den Ende 
Recherche Jaap Tempelman

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