Luxemburg
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Das Regionalmuseum in Düdelingen wurde 2014 gegründet, um die komplexe Geschichte der Zwangsrekrutierung während der NS-Besatzung Luxemburgs zu beleuchten. Das Museum ermöglicht einen ergreifenden Einblick in das schmerzhafte Schicksal der Düdelinger Bevölkerung während des Krieges.
Das Museum bietet einen umfassenden thematischen Überblick über die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs in Luxemburg ab der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht am 10. Mai 1940 .
Es werden unter anderem folgende Themenbehandelt: die schwere Zerstörung und Evakuierung von Düdelingen, der Terror der Nazi-Besatzung, die Zwangseinberufung, der Generalstreik von 1942, der Überlebenskampf der Mitglieder der Widerstandsbewegungen, die Deportationen und die Konzentrationslager. Darüber hinaus geht es um die Inhaftierung von Zivilisten und alliierten Gefangenen, um die Befreiung des Landes und die bewegte Nachkriegszeit.
Nach dem Krieg wurde im Großherzogtum die Wehrpflicht eingeführt und im Juli 1945 wurde das zweite Infanteriebataillon für einige Monate in Düdelingen stationiert. Das Hauptaugenmerk des Museums liegt jedoch auf der schmerzhaften Zwangseinberufung zum Reichsarbeitsdienst und zur deutschen Wehrmacht.
Zahlreiche bewegende Archivbilder, Dokumente, Zeitzeugenberichte, Gegenstände, Propagandaplakate und Kriegsmaterial veranschaulichen das unmenschliche Dilemma der jungen Männer. Sie mussten sich entscheiden, ob sie der Einberufung Folge leisten wollten, um ihre eigenen Familien vor Repressalien zu schützen, oder ob sie desertieren und mit der Todesstrafe rechnen mussten.
Der letzte Teil des Museums ist dem Gedenken und den politischen Forderungen der Zwangsverpflichteten in den Nachkriegsjahren zur Durchsetzung ihrer Rechte gewidmet. Mehr als 30 Tafeln erläutern anschaulich die verschiedenen Themen, und in Vitrinen sind Gegenstände der verschiedenen am Konflikt beteiligten Armeen sowie militärische und persönliche Erinnerungsstücke der Zwangsrekruten ausgestellt.
Am 30. August 1986 wurde der Platz neben der Kirche in Düdelingen mit einem Gedenkstein als "Platz der Zwangsrekrutierten" eingeweiht. Das Regionalmuseum der Zwangsrekrutierung befindet sich im Erdgeschoss der ehemaligen ARBED-Verwaltungsvilla (Aciéries Réunies de Burbach-Eich-Dudelange, auf Deutsch: Vereinigte Stahlwerke von Burbach-Eich-Düdelingen). Das Gebäude wurde im September 2018 zum nationalen Denkmal erklärt.
Das Regionalmuseum der Zwangsrekrutierung befindet sich nur 300 Meter vom Bahnhof Düdelingen entfernt und wird von mehreren Buslinien direkt an einer Haltestelle vor Ort angefahren.