Denkmal

Zentrum Cinqfontaines

Luxemburg

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Zentrum Cinqfontaines - Gedenkstätte und Bildungszentrum ist ein Kloster, das 1906 für die Kongregation des Heiligsten Herzens in Luxemburg errichtet wurde. Im Jahr 1941 wurde es von den Nazis beschlagnahmt, die es als Internierungsort für luxemburgische Juden nutzten. Etwa 300 Jüdinnen und Juden, die zuvor aus ihren Häusern vertrieben worden waren, wurden hier interniert. Die meisten von ihnen wurden später in Konzentrationslager nach Osteuropa deportiert. Im Jahr 1969 wurde in der Nähe des Klosters eine Gedenkstätte eingeweiht.

In den Jahren 1906 bis 1907 ließ die Herz-Jesu-Kongregation ein Kloster in Cinqfontaines/Fünfbrunnen durch den deutschen Architekten Johannes F. Klomp aus Dortmund errichten. Zwischen 1909 und 1910 wurde eine Kapelle an das Kloster angebaut.

Im März 1941 beschlagnahmten die Nazis alle Klöster in Luxemburg. Im August wurden die ersten Menschen jüdischen Glaubens in das "Jüdische Altersheim" genannte Kloster eingewiesen.

Immer mehr Juden aus dem ganzen Land wurden in dem Kloster untergebracht, das sich schnell als zu klein erwies. Der Plan, Betonbaracken zu errichten, wurde wegen der Deportationen im Juli 1942 nicht verwirklicht. Die Lebensbedingungen für die meist alten und kranken Insassen wurden sehr schwierig, zumal die Lebensmittelversorgung durch die Nazis reduziert wurde.

Von 1941 bis 1943 wurden die Juden dann in die Ghettos und Vernichtungslager in Osteuropa deportiert. Das Kloster befand sich in der Nähe einer Eisenbahnlinie, was ihre Deportation erleichterte. In Cinqfontaines wurde ein Ältestenrat eingerichtet, der für die Umsetzung der von der Gestapo erteilten Befehle zuständig war. Mehrmals begab sich der Leiter der Gestapo nach Cinqfontaines, um dort Kontrollen durchzuführen und den Häftlingen Beschränkungen aufzuerlegen.

Etwa 300 Jüdinnen und Juden durchliefen das Zentrum Cinqfontaines, mindestens 20 von ihnen überlebten ihre Internierung nicht.

Im Jahr 1969 wurde in der Nähe des Klosters eine Gedenkstätte für die luxemburgischen Opfer der Shoah errichtet. Das Mahnmal wurde von dem luxemburgischen Bildhauer Lucien Wercollier geschaffen. Die Inschrift, ein jüdisches Gebet, lautet auf Hebräisch:

"Möge deine Seele in den Strahl der Lebenden eingewoben werden."

Jedes Jahr am ersten Sonntag im Juli findet an diesem Denkmal eine Gedenkfeier statt. Nach einer Vereinbarung mit der jüdischen Gemeinde Luxemburgs wurde das Kloster von Cinqfontaines im Jahr 2020 vom Staat erworben, um dort eine Gedenkstätte und ein Bildungszentrum zur Shoah einzurichten. Seit 2022 bieten der Service national de la jeunesse (SNJ) und das Zentrum für politische Bildung (ZpB) Bildungsaktivitäten zu folgenden Themen an: "Gedenken an die Opfer der Shoah", "Sensibilisierung für Antisemitismus und Rassismus" und "Förderung von Demokratie und Menschenrechten".

Adresse

2, Klousterstrooss, Wincrange, L-9902, Luxembourg

Infos

+352 26 10 37 77 / syndicat@wincrange.lu