Bei der Ankunft in Groningen am Sonntag, dem 22. April 1945, erwartete der Kommandeur Oberstleutnant Angle, dass seine Panzer die Infanterie des Perth-Regiments unterstützen würden. Eine plötzliche Änderung der Pläne zwang die Dragoons jedoch zu einer defensiven und statischen Rolle, wobei sie Appingedam sichern und die Hafenstadt Delfzijl 'abschließen' mussten. Dies führte zu gemischten Gefühlen bei den Panzerbesatzungen, die sich selbst mit Reitern ohne Pferd verglichen.

Zwei Eskadrons mussten ihre Panzer in Groningen zurücklassen und sich darauf konzentrieren, Appingedam zu verteidigen. Der Übergang von Panzern zur Infanterie war nicht nur ungewöhnlich, sondern auch eine Premiere für die Dragoons. Mit nur 120 'Panzerfahrern', die als Infanterie verfügbar waren, mussten sie strategische Positionen in und um Appingedam einnehmen und die Deutschen auf Abstand halten.

Die größte Herausforderung für die BCD war jedoch das feindliche Artilleriefeuer. Die Deutschen überwachten das flache Gebiet um Appingedam genau, was zu verheerenden Präzisionsangriffen führte. Selbst von der nahegelegenen deutschen Insel Borkum aus wurde die Stadt mit 28-cm-Granaten bombardiert, die Häuser mit Kratern von sechs Metern Durchmesser und drei Metern Tiefe hinterließen.

Die Aufgabe der Dragoons war eine Ausdauerprüfung. Während Appingedam allmählich zu einer Ruine wurde, widerstanden die Männer der BCD tapfer dem ständigen Druck. Am 2. Mai, nach einer Woche intensiver Kämpfe, erreichte die Nachricht von der Kapitulation der Deutschen in Delfzijl die Mannschaft der Dragoons. Trotz der umfassenden Zerstörung von Appingedam blieb die Zahl der Opfer im Regiment bemerkenswert gering - nur drei Tote und neun Verwundete.

Mit der Einnahme von Delfzijl waren die Aufgaben der BCD erfüllt. Nach einer kurzen Ruhepause in Groningen und Loppersum wurden die Dragoons nach Veendam geschickt, um ein deutsches Kriegsgefangenenlager zu bewachen. Der Kontakt mit Veendam hielt an, und die Geschichte der British Columbia Dragoons in der Delfzijl-Tasche wurde ein unvergessliches Kapitel in der Kanadischen Militärgeschichte.