Niederlande
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Während der Schlacht von Delfzijl meldet sich der Beobachtungsoffizier Captain Walker freiwillig, um in der Nähe von Heveskes (in der Nähe von Delfzijl) nach einer vermissten Kompanie des irischen Regiments von Kanada zu suchen. Walker hebt mit seinem Aufklärungsflugzeug Auster V. vom Flugplatz Eelde ab. Es ist der Beginn einer mutigen Aktion, für die er schließlich eine Medaille erhält.
Als der Regen vom Himmel fiel, gelang es den Kanadiern des irischen Regiments, in der Nacht vom 27. auf den 28. April 1945 die deutschen Linien in Richtung Heveskesklooster zu durchbrechen. Am nächsten Tag stießen die Kanadier auf ein Verteidigungssystem, bestehend aus drei Reihen Stacheldraht, Schützengräben, Bunkern und Minen. Unter schwerem deutschen Beschuss erzwangen die kanadischen Pioniere einen Durchbruch in der Stacheldrahtbarriere, wodurch die Kanadier an Boden gewinnen und die deutschen Stellungen eliminieren konnten. Obwohl sie von den deutschen Einheiten bemerkt worden waren, wurden sie aus strategischen Gründen nicht gestört. Der Plan der deutschen Soldaten ging auf. Sie überraschten sie, indem sie plötzlich das Feuer eröffneten. Und obwohl sich die Kanadier heftig wehrten, kamen sie nicht weiter und konnten sich auch nicht bewegen. Eine zusätzliche Schwierigkeit an diesem Tag war, dass die Funkverbindungen extrem schlecht waren und ein koordiniertes Vorgehen unmöglich machten.
Im Laufe des Tages scheiterten mehrere Versuche, Funkkontakt mit der führenden Kompanie herzustellen, und die Lage wurde ernst. Der Alarm wurde ausgelöst und Captain Walker, ein Artillerie-Luftbeobachtungsoffizier, meldete sich sofort freiwillig, um die Kompanie aufzuspüren und mit der Koordinierung des Artilleriefeuers zu beginnen. Das kleine und unbewaffnete Aufklärungsflugzeug Auster V startete in Eelde und flog mit einer Geschwindigkeit von etwa 200 Stundenkilometern zum letzten festgelegten Standort des Unternehmens in der Nähe von Heveskes. In einer Höhe von nur etwas über 100 Metern blickte Kapitän Walker mit bloßem Auge aus dem Cockpit auf die vermisste Einheit.
Dann, südlich von Heveskes, sah Kapitän Walker eine große Aktivität von Hunderten von deutschen Soldaten, die sich nach Süden durch die Felder bewegten. In Kampfstellung und von Heveskes. Ein deutscher Gegenangriff! Unterdessen flogen Dutzende Granaten aus den vielen Rohren der Flak-Geschütze durch die Gegend. Den meisten Deutschen fiel das langsam fliegende Flugzeug auf. Vor allem die nahegelegene Flak-Batterie Fiemel beginnt, 12,5-cm-Granaten auf das Kleinflugzeug abzufeuern. Die deutschen Marineartilleristen feuerten weiter fanatisch, konnten das Kleinflugzeug aber nicht treffen. Das Flugzeug wurden von den Explosionen viele Male hin und her geschaukelt. Trotzdem flog es noch eine halbe Stunde über Heveskes, um die dringend benötigten Informationen über die Einheit an die kanadische Artillerie bei Wagenborgen weiterzuleiten. Dadurch wurde die Artillerieunterstützung wieder aufgenommen. Salven der kanadischen Artillerie, die in der Nähe von Wagenborgen stationiert waren, landeten zwischen den Deutschen in ihren Stellungen rund um die Kompanie.
Nach einer halben Stunde fiel das Radio an Bord des Flugzeugs aus. Kapitän Walker hatte inzwischen am Boden gesehen, dass ein schweres deutsches Maschinengewehr, gut positioniert und versteckt, auf die Kompanie schoss. Das Maschinengewehrfeuer war so schwer, dass sich niemand bewegen konnte und alle flach auf dem Boden liegen mussten. Der Auster führte dann einen Scheinangriff gegen das gut platzierte Maschinengewehrnest durch. In einem Sturzflug flog das langsame Flugzeug direkt auf die Stellung der Deutschen zu. Die Besatzung des Maschinengewehrs war davon so erschrocken, dass sie aus Angst vor Bomben kurzzeitig von der Waffe flohen. Dies wurde noch einmal wiederholt und inzwischen rückten die kanadischen Soldaten in die Stellung vor und übernahmen das schwere Maschinengewehr, bevor die deutschen Einheiten zurückkehrten. Die Auster flog dann zurück zum Flugplatz Eelde. Zurück auf dem Flugplatz meldete Walker die Stellungen der damals noch angreifenden Deutschen. Walker wurde dafür später mit einer hohen Medaille ausgezeichnet.
Adresse
Heveskes 9936 TC Farmsum