Věra Kohnová wurde 1929 in Pilsen in der Familie von Otakar Kohn, einem Sekretär der Firma Gustav Teller, geboren. Im Jahr 1941, im Alter von zwölf Jahren, begann sie, ein Tagebuch zu führen. Darin schrieb sie fünf Monate lang, in denen sich die Situation ihrer Familie und anderer Juden in Pilsen allmählich verschlechterte. Sie beschrieb nicht das Schicksal der Juden in dieser Zeit, sondern schrieb hauptsächlich über ihre persönlichen Gefühle. Der letzte Eintrag in ihrem Tagebuch lautet: "Wir sind erst morgen hier und übermorgen, wer weiß, was dann sein wird. Auf Wiedersehen, mein Tagebuch!".

Am 22. Januar 1942 wurde die Familie mit dem Transport "S" nach Theresienstadt gebracht. Die letzte Aufzeichnung über Věra Kohnová stammt vom 11. März 1942, als sie Theresienstadt mit einem Transport in ein anderes Lager der Nazis in Izbica verließ - einer Überführungsstation zu den Vernichtungslagern. Obwohl sie und ihre Familie nicht überlebten, wurde ihr Tagebuch von Marie Kalivodová und Miroslav Matouš 65 Jahre lang versteckt.

Im März 2022 wurde an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Koperníkova Straße 2 eine Gedenktafel zu Ehren von Vera enthüllt.